<<Im Hôtel der Rückwärts Gehenden Hôtelgäste>>
veröffentlicht in:
clou. Leseheft für junge Leute, Heft 6, Autumnus Verlag 2012.
 
 

Im Hôtel der Rückwärts Gehenden Hôtelgäste

Ich begegnete Uyp Jaawy zum ersten Mal im Hôtel der Rückwärts Gehenden Hôtelgäste. Er hatte einen mp3-Player bzw. die dazugehörigen Ohrhörer im Ohr und hörte die Musik, die aus ihnen kam. Er hatte übrigens nur ein Ohr. Als er mir zur Begrüßung die Hand schüttelte und dabei die Ohrhörer nicht aus seinem Ohr nahm, empfand ich es als einen simplen Fall von Unhöflichkeit und wollte zunächst nichts weiter mit ihm zu tun haben. Allerdings war sein Lächeln alles anderes [sic] als unfreundlich, was die Eindeutigkeit meines Urteils über seine Person zurücknahm.

Alle Hôtelgäste bewegten sich rückwärts und reinigten ihre Nächte mit sehr spezifischen Achselchemikalien. Im Hintergrund schossen maskierte Beutetiere namens Jack-Madrung durch Dämpfe der Unendlichkeit. Die meisten der Rückwärts Gehenden Hôtelgäste waren ungültig, doch Jaawy schien eine sonderbare Ausnahme zu bilden. Zunächst einmal ging er als Einziger nicht rückwärts, sondern aardvarg. Damit hatte er meine Aufmerksamkeit schnell für sich gewonnen. Zum anderen war seine mp3-Sucht völlig berauschend. Auf Umwegen erfuhr ich, dass er nebenbei als Filmregisseur jobbte. Ich kannte leider keinen einzigen seiner Filme. Er war berüchtigt dafür, am Filmset immer Musik im Ohr zu haben, was die Kommunikation mit den Schauspielern und anderen Crew-Mitgliedern enorm schwierig machte. Zweifelsohne hatte er das dreieckige Gesicht der Infomanie geleckt. He is one surreal motherfucker, dachte ich mir unauffällig. Aus anderen Berichten erfuhr ich, dass er eines Nachts von einem stumpfen Klopfen an der Tür geweckt wurde. Er stand auf und steckte sich als Erstes den mp3-Player, genauer: die dazugehörigen Ohrhörer ins Ohr, um die Zeit bis zum Erreichen der Tür nicht mit bloßem Gehen nutzlos zu vergeuden. Er öffnete vier Sekunden später die Tür, ohne sich vorher nach der Identität des unangemeldeten Besuchers zu erkundigen, und herein kam eine riesige schwarze Matratze aus Fleisch. Diese war hochgradig anencephal und „entehrte“ ohne langes Überlegen den überrumpelten Gastgeber mehrfach (von hinten). Gerüchten zufolge soll er sogar während dieser traumatischen Geschehnisse die Ohrhörer nicht aus dem Ohr genommen haben, um die Zeit besser zu nützen. Wir hatten es hier offenbar mit einem Freak zu tun und ich musste unbedingt herausfinden, was er eigentlich immerzu hörte. Waren es Hörspiele, Störgeräusche oder gar psychopathische Anweisungen eines unsichtbaren Stöchiowurms? Er hörte vielleicht den tödlichen Pfad eines Steins, der Klugform in Einritzungen aus dem zwölften Jahrtausend q. Zrr. enthielt. Oder aber es war eine besessene Frau, die sich als Digitalisierungsmaske über eben jenen Multistein rollte und anschließend auf ihren zu verunglimpfenden Lippen landete, die übrigens widerlich zurückzufahren pflegten, sobald eine Landung der Fall war. Vielleicht sollte er die Beine jener Frau in sein Tagebuch einkleben, dachte ich glimpflicherweise bei mir, während ich Uyp Jaawy an die Schulter fasste. Er drehte sich um und grüßte mich mit einem höflichen mp3-Lächeln, wobei er seine Ohrhörer nicht aus dem Ohr herausnahm. Ich schrie ihn lynchesq an:

„Wir kennen uns nicht, aber ich glaube zu wissen, dass Sie Uyp heißen. Ich wollte mal in Erfahrung bringen, was Sie da eigentlich die ganze Zeit hören!!!“
Er lächelte noch einmal und drehte sich wieder um. Wie ein loderndes Datenprotokoll sank mein goldener Zahn der Verachtung ohne weiteres Zutun in seinen Rücken und machte einen Hassor aus mir:
„Das ist eine absolute Unart, mich dermaßen zu ignorieren! Ich wollte doch bloß wissen …“
Ich musste meinen Kommentar sofort unterbrechen, als er nonchalant den würfelförmigen Kopf eines Rückwärts Gehenden Hôtelgastes abnahm und ihn mir recht feierlich überreichte. Ich schaute auf den noch frischen Kopf in meinen Händen und schmiss ihn mit einem safidalen Vogelschrei von mir weg. Ich spürte nachträglich, wie ich für einen kurzen Moment degeneriert worden war. Was hatte diese Aktion zu bedeuten? Ich konnte das „Kopf-Geschenk“ doch unmöglich als Antwort auf meine Frage in Bezug auf das von ihm gehörte mp3-Material werten?
„Uyp, kommen Sie zurück! Ich will Sie endlich verstehen!“
Doch er war bereits außer Stichweite.

Ich brauchte unbedingt einen Schockabsorber in Form eines kräftigen Allerleis. Ich ging in die Hôtelbar, um mir eine seltene Kreation zu bestellen, die ich schon einmal probiert und für faszinierend befunden hatte: Die „Frühjahrsgesteuerte Eisenhand“ war kein Getränk wie jedes andere, sondern enthielt einige ungenießbare Zutaten, die erst in Kombination zur Vollkommenheit führten. Und als ich nach ein paar Schlücken das sogenannte Vorahnungsödland akquirierte, für dessen plötzliches Auftauchen man jenes Getränk (unter anderem) schätzt, sah ich ängstliche Rösser in blöder Ferne, die vom kommenden Frühling in eine wirbelnde Wand hineingesteuert wurden und dabei unheimlich pfiffen. Ich erhoffte mir von dieser Vision eigentlich eine Aufklärung des Rätsels um Jaawys Person und beäugte sehr intensiv jene Wand, die mir als Teil der Eisenhand-Vorahnung ins Gehirn kam, doch ich sah bloß die Erde nervös hämmern, als berge sie einen Tabubruch. Dann wurde es mir flau und ich ging in mein Hôtelzimmer, „um tausend Leute zu töten“, wie ich mir in einem inadäquaten Scherz selbst zuflüsterte.
In meinem Hôtelzimmer angekommen legte ich mich umgehend aufs Bett, das mir in diesem Moment wie eingelagerte Nacht vorkam, und ließ die blinzelnden Lebenslichter an mir vorbeigleiten, um nach und nach in einen fraktalen Schlaf einzusinken. Der sich selbst in den Schwanz beißende Schlummer ließ mich von rekursiven Gelächtern träumen, die wie hackende Beile auf mich niederkamen, wie von Chaosflux durchsetzte Stoßtruppen, gegen die kein Wappnen half. Ich sah in meinem Traum, wie sich vorsichtige Fußgänger an übertriebenen Steinen vorbeistahlen und ein kosmischer Lavastrahl meinem NNNN die Historizität zahlender Cartooncharaktere erläuterte. Dann wachte ich auf und wusste überraschenderweise, was zu tun war.
Ich schnappte meinen mp3-Player, stöpselte die Ohren ein und löste mich mit einem Mal von jener grotesken Unterlegenheit gegenüber Jaawy: Indem ich als Myster X zu agieren begann, sollte es mir von nun an gelingen, sein sperriges Grinsen und schließlich seine gesamte Seele zu entziffern. Jaawy, du Seltsamkeitsfrosch, damit hast du wohl nicht gerechnet, falls du überhaupt rechnen kannst, dachte ich mir (un)heimlich.
Ich hatte herausgefunden, in welchem Zimmer Jaawy „kryptizierte“, und klopfte an seine Tür. Die Tür öffnete sich und er stand mit aktivem mp3-Player im Ohr vor mir. Sein Lächeln war wie böse Gewalt, die ins dunkle Gehölz ohne Vergangenheit oder Ich-Bewusstsein galoppiert – also freundlich wie immer. Sobald er meinen mp3-Player und dessen regen Output – ich hatte mir einen provisorischen Popo-Mix kompiliert – bemerkt hatte, fiel er wie eine Wäscheklammer um mich und blieb geistlos an mir kleben.
„Was wird das!“, schrie ich auf. „Puttputt! Geh weg, du YouTube-ist-ein-einziger Geburtskanal-Stumpf!“
Wow. Was war das soeben für ein Ausbruch gewesen? So hatte ich mich noch niemals erlebt. Er reagierte nicht auf meine aggressive Ader und lag immer noch an meiner Schulter wie eine frisch gestorbene Kettensäge. Ich versuchte es noch ein paar Mal mit Puttputt, aber er sprach auf diese „Verhühnung“ nicht an. Plötzlich verdrehte er seinen Stumpf derart, dass dessen weibliches Ende meinen Ellbogen berührte. Ich fuhr angewidert zurück. Ich spürte, wie meine Kettensäge abhob und Knast: Ich krachte ihn mit der Rückseite seines Idiotenschädels gegen die Hôtelwand und lief davon.

Die nächsten Tage und Nächte verbrachte ich ausschließlich in meinem H°telzimmer. Ich k°nnte n°ch immer nicht erklären, was an jenem Tag v°rgefallen, °b überhaupt etwas v°rgefallen war. Ich wusste nur, dass meine Verwirrung n°ch immer nicht nachgelassen hatte. Ich fühlte mich müder als 1 g Asche, die v°n einem g°ldenen Zahnmann zum Braten in die Kameralinse gelegt w°rden war. Ich erinnerte mich dunkel an den Y°utube-Geburtskanal, k°nnte mir aber keinen Reim darauf machen.

Als ich wieder aufwachte, sah ich ein haariges Mädchen im Zimmer herumhusten, wie eine Wühlmaus durchzuckte sie meine Sachsäcke.
„Hey! Was soll das! Wie kommst du in dieses Zimmer?“
„Auge.“
„Was Auge?“
„Auge werden hart.“
Ich verstand immer weniger. In diesem Moment wünschte ich mir spontan die Gesellschaft von Uyp Jaawy, um mich von der obszönen Idiotie des haarigen Mädchens zu erholen. Ich schrie:
„Friss Scheiße!“
„Auge kurbeln massives Mädchen an.“
„Verschwinde, blödes Tuch!“
„Diapositive Augenflüssigkeit ließ mich dein dunkles Loch sehen.“
Sie hatte absolut keine Ahnung von meinem Loch, nicht einmal ich konnte genau sagen, wie es um mein Loch stand. Von welchem Loch war überhaupt die Rede?
„Ich werde dich blockieren wie eine alberne Fleischpastete, krasses Kind! Verlasse meine Privatsphäre, sonst bestrafe ich deinen kümmerlichen Geist mit Unsagbarkeit!“
Meine Güte, was war ich doch schlagfertig geworden.
„Auge vom Baum der Erkenntnis!“, rief das dumme Mad.
Ob sie die falsche Version der Bibel heruntergeladen hatte, in der Eva einen Augapfel von der Schlange vorgesetzt bekam? Ich versuchte es mit einem Ablenkungsmanöver:
„Osaka Bermudda Bärlogos.“
„Er stirbt ständig.“
Aha! Das war ihre erste Aussage, in der kein Auge vorkam.
„Wer stirbt?“
„Er.“
„Wer bitte genau?“
„Verwestes Wasser läuft aus Loch und Augengeräusch kommen aus Ohr.“
Offenbar behandelte sie das Ohr nicht als eine Untermenge von Löchern. Dieses Phänomen musste ich näher untersuchen. Und da ihrer Meinung nach Augengeräusche aus dem Ohr kamen, konnte es sich wohl kaum um das Ohr von Uyp handeln. Aber wahrscheinlich ging ich zu rational an die Sache heran.
„Bitte, mein Schatz, sei ein schrulliger Spast und sag einen einzigen Satz, der mich weiterbringt. Sei verständlich, oder es wird verrottete Fäuste auf dich herabregnen.“
Ich wollte mich eigentlich beherrschen, aber ich konnte kaum. Mein Herz ballerte wie Herr Xass von Cripplestein. Ich wusste nicht, wie mir geschah.
„Seine gestreuten Zähne, sein würgwärts vermiedenes Kaum.“
Ich war kurz davor umzukippen. Man muss sich das doch nur mal vorstellen: Da kommt irgendein dystopisch fuzzionierendes Kogelweib in mein Zimmer, schmeißt alles um und ist rätselhafter als schwarze Galle aus blauem Auspuff. So konnte das nicht weitergehen! Um mich vom krassen Foul zu befreien, stieg ich tief in die Videokamera, die uns die ganze Zeit biobachtet hatte. Bevor ich dem Hôtel der Rückwärts Gehenden Hôtelgäste gänzlich und für immer entsagte, hörte ich das merkwürdige Mädchen noch Folgendes von sich geben:
„Spukauge, formloses Ding, flytzest so fürchterlich.“

Offenbar war ich soeben durch ein kleines Loch in der Zeit (und nicht etwa in der Kameralinse, wie man zunächst annehmen darf) geklettert und kam auf deren bösen Rückseite wieder heraus, wo überraschenderweise niemand anderes als Uyp Jaawy auf mich wartete: Die Vergangenheitsstruktur war gerissen, die gesamte Zeitmaske umprogrammiert. Uyp briet sich gerade ein Küken, dem er einen kleinen mp3-Player für Tierchen umgeschnallt hatte, um dessen Zeitverschwendung während des Bratvorgangs entgegenzuwirken. Das Küken wurde auf eine schimmernde Laserplatte gelegt und in Trinitÿl eingetaucht, woraufhin sein Ergänzungselan auf 0.9 anstieg. Gewissenhaft saugte das Küken am Trinitÿl und stillte so die Strich-Augen des von Windpocken markierten Betrachters. Ein hochfrequent saugendes Tanzfleisch schwebte über Uyps Kopf und ließ alles für einen kurzen Augenblick in wahnsinnigem Tempo ablaufen. Danach reichte mir Uyp seinen Festen und wir freundeten uns an. Natürlich hörte er zu keinem Zeitpunkt auf, mp3s zu hören. Ein Pferd hatte mal ausgerechnet, dass Uyp selbst dann noch mp3s hören wird, wenn der Griebene Stuntman auf der Vergangenheit angeritten kommt, mit nicht mehr als einer seidenen Unterhose bekleidet. Uyp ergriff seine Maschinenwaffe und initiierte eine fürchterliche Kakophonie aus Wasser und Glas. Die Waffe blühte auf in Üllener Kugelzeit. Die Luft um das Wasser herum begann zu brutzeln und urböse Körperfliegen drehten sich wie verbogene Mutaphysik. Er wartete, bis sich auf seinem Oberschenkel eine rote Rille gebildet hatte, und klickte ins Leere – ungehobelter Motherfuck war die Folge. Der Boden unter unseren Füßen entfernte sich wie wahnsinnig in die zerbrechlich wirkende Umarmung der spiralförmigen Leere. Ich schwang Uyps Prügel und ließ ihn kategorisch auf dem Morast landen, der soeben vom falschen Nicker einer schrecklichen Rinde erwacht war und im ewigen Freudenfeuer der Dimensionen brannte. Ich spürte diverse Primitiva, die mehrere meiner Rülpser berührten. Schließlich landeten wir im unfruchtbaren Baum der Nacht, was eine riskante Angelegenheit war. Die Nacht an sich ist schon immer sehr riskant gewesen, doch in Verbindung mit dem Brüllenden Freudenfeuer des Schwebenden mp3-Friedhofs war das Risiko kaum fassbar. Allmählich lernte ich, meine Entfremdung, die mich bis hierher gequält hatte und kaum atmen ließ, zu akzeptieren und sah mit meinen knochigen Augen unsichtbare Hände, die wild um sich glimpfend über die Trieblippen der Tiere fuhren. Kaninchenbohrer wurden an meine Kehle gesetzt und ich atmete durch den Darm in meinem Stiefel, während der erschlaffte Hals einer Schlagbaumgiraffe in Frustration proustete und Megatonnen schwerer Raupen rumpelten. Uyp Jaawy und ich setzten uns in ein ???, das über eine rote Kapuze verfügte, und „gaben Gas“, indem wir mehrere Pflichten unerledigt ließen, wobei jede unerledigt gelassene Pflicht in Form eines Tropfens aus meinem Fuß austrat. Als ganze zehn Tropfen meinen Knöchel verlassen hatten, hielt das ??? von selbst an, und wir begaben uns in die unterirdische Höhle der Zwinkernden Spiegel. Uyp teilte mir ganz ohne Worte mit, dass dort die Existenz höchstpersönlich auf uns wartete. Es war eine gewagt-gewaltige Feuchtwelt, in der Licht und Schatten sich sorgfältig hintergingen. Neben einer tiefschwarzen Grube lag ein Lichtfleck, der wie bekloppt nach Lippenstift schriech. Uyp ließ mich erahnen, dass dieses Licht toxisch war, sodass ich es mied. Seine Füße schlugen den Regen und sein lächelnder Körpertank hebelte sich von einem stabilen Drehpunkt aus zum Bahnhof in El Paso. Er schaute mich durch das Hippiehoch in seinem Bier leicht vorwurfsvoll an und verschwand unterm Zirkuszelt wie ein Kind des Schicksals. Die Ausrottungseinheit M-3 war in der Zwischenzeit am Ort eingetroffen und wartete unter dem Schatten der frischen Telefontropfen darauf, ein glühendes Weiß in die prätentiöse Dunkelheit zu züchten. Wie fehlerhafte Rehe starrten die Ausrotter ins Konstrukt der Zeit und wehten im Wind der Vergänglichkeit. Dann kam die Kugelzeit, mit ihren protzigen Zungen die fest verspiegelte Ofenlötung beschnaufend. Ihr Körperlächeln fiel in einen tiefen Schlucht [sic] und ihr Gesicht verbeulte sich zu namenlosem Schrapnell. Die Kugelzeit bewohnte nun das runde Haus des Satans und füllte sehr gewissenhaft die Eitelkeitstabelle aus, was für einen Musikprügel ihres Ranges typisch war. Auf dem gesamten Raffinerieboden rotierten riesenhafte Maschinen, deren rote Kapuzen ein unangenehm flüssiges Leben begünstigten. Jacks Schwanz war wie ein platter Polyp im chemistischen Schlamm-Aux, die Umdrehungszahl der CyberStrings beäugend. Aus seinen Augen kam gottloses Heulen und ein Semikolon wurde mittels einer speziellen Abschussvorrichtung in seine Wangen gefeuert. Danach kamen wir an eine Stelle, wo Wahr an uns heranzoomte und ein fremdartiger Kopf auf einen Sprung hereinschneite. Ich fühlte den Schmerz eines Wales mich überlegen. Ich hätte nur allzu gern zurücküberlegt, doch wusste ich nicht wo. Uyp zeigte mit seinem linken Ei auf X, das sich gerade öffnete. Einige Füße wurden sichtbar, dann eine Zunge und ein Schwanz. Schließlich kam ein hässliches Klistier zum Vorschein, das uns mit seiner Zange gefügig machen wollte. Doch ich gab mich wie ein kriminell gesonnener Wissenschaftler und summte ein irrsinniges Lied durch meine zu verunglimpfenden Lippen. Das Klistier verstummte und verabschiedete sich mit etwas Gas. Kriegsvögel stürzten auf uns und zwangen uns, noch stärker zusammenzuhalten. Uyp und ich waren enge Freunde geworden, ohne je auch nur ein einziges Wort miteinander gewechselt zu haben. Die Höhle war noch nicht ansatzweise erkundet und wir stiegen weiter hinab. In der Ferne sahen wir einen ruhig pulsierenden Monditor, der mit Bildern von nuklearen Apokalypsen um sich schliss. Dabei lächelte er noch nichtssagender als mein Freund Jaawy und winkte uns mit seinem Fuß heran. Wir gingen in die Richtung des Fußes und wurden sogleich mit Laserstrahlen aus dessen blutunterlaufenen Hühneraugen beschossen. Auf unseren Häuten entstanden rostfarbene Löcher, deren gischtiges Weinen mir endgültig die Lust nahm, das Urwesen des rätselhaften Uyp Jaawy zu ergründen. Auch hatte sein Pferd soeben fluktuiert.